Interview mit Antonio Valenzuela

Wir lernen Antonio Valenzuela kennen, einen Illustrator aus Córdoba, der sich auf lebendige und realistische Darstellungen von Alltagsgegenständen spezialisiert hat, die vom Lauf der Zeit gezeichnet sind. Er hat in der Modebranche für internationale Marken gearbeitet und verbindet nun von Málaga aus Kunst und Design in exklusiven Projekten. Besonders hervorzuheben ist seine Kollektion Destructive Beauty, in der er die Schönheit des Alltäglichen neu interpretiert.

Ihre Arbeit ist bekannt für realistische Illustrationen von Alltagsgegenständen, die durch die Zeit verwittert sind. Warum konzentrieren Sie sich auf dieses Thema?

Ich habe dieses Thema gewählt, weil ich es originell finde, Schönheit durch Elemente darzustellen, die oft widersprüchlich erscheinen. Mich fasziniert es, den Verschleiß der Zeit und die Transformation der Dinge einzufangen und ihnen eine neue Identität zu verleihen.

Jede abgenutzte Textur eines Objekts erzählt eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden. Das Offensichtliche kann der Kunst manchmal ihre Tiefe nehmen.

Ich glaube, ein Künstler sollte über das Offensichtliche hinausgehen, das Publikum überraschen und Neugier wecken.

Mein Ziel ist es, dass der Betrachter meiner Werke nicht nur einen verwitterten Gegenstand sieht, sondern die Schönheit des Unvollkommenen entdeckt, über den Lauf der Zeit nachdenkt und eine Verbindung zum Alltäglichen herstellt.

Was bedeutet dieser Verschleiß für Sie?

Verschleiß ist für mich nicht nur der physische Zerfall von Objekten, sondern ein Symbol für die Transformation von Schönheit und Zeit.

In einer Welt, die von Perfektion und Neuheit besessen ist, interessiert es mich, den Wert dessen hervorzuheben, was trotz der vergehenden Zeit seine Essenz bewahrt.

Diese Sichtweise beeinflusst auch unsere Wahrnehmung von Schönheit – als wäre der Lauf der Zeit ein Feind. Doch wenn man diese Objekte betrachtet, lade ich den Betrachter dazu ein, über seine eigene Veränderung nachzudenken.

So wird dieses Konzept zu einem Spiegel unserer eigenen Geschichte, der uns daran erinnert, dass Schönheit nicht ewig ist, sondern sich mit der Zeit neu erfindet.

Nach Jahren in Städten wie Barcelona und Madrid haben Sie sich entschieden, nach Andalusien zurückzukehren. Wie hat Málaga Ihre Kreativität und Technik beeinflusst?

Die Rückkehr nach Andalusien war für mich in vielerlei Hinsicht eine Rückkehr zu meiner Essenz – zu einem Lebensrhythmus, der es mir ermöglicht, mich tiefer mit meinem kreativen Prozess zu verbinden.

In Málaga habe ich eine Ruhe gefunden, die für meine Arbeit essenziell ist. In meinem Atelier kann ich meine Zeit frei einteilen und lange Phasen der Beobachtung und Kontemplation genießen – eine notwendige Pause, damit Kreativität fließen kann.

Zudem hat die Nähe zum Meer einen direkten Einfluss auf meine Inspiration.

Sie haben mit zahlreichen Modemarken wie Casablanca Paris, Dolce & Gabbana, Zara und Homiēs Marbella zusammengearbeitet. Was fasziniert Sie besonders an diesen Kooperationen in der Modebranche?

Die Zusammenarbeit mit Modemarken war für mich eine Erfahrung, die mir große Vielseitigkeit verliehen hat – sowohl in kreativer Hinsicht als auch in der Fähigkeit, die spezifischen Bedürfnisse jeder Marke zu verstehen. Jedes Projekt stellt eine neue Herausforderung dar und bietet die Möglichkeit, mich an verschiedene ästhetische Visionen anzupassen, ohne meine künstlerische Identität zu verlieren.

Doch über die Fähigkeit zur Anpassung hinaus halte ich es für entscheidend, einen eigenen Stil zu bewahren. In der Modewelt, in der Trends sich schnell ändern, ist es die Authentizität, die wirklich Spuren hinterlässt.

Für mich ist es essenziell, dass jede Zusammenarbeit meine persönliche Handschrift trägt, dass meine Arbeit erkennbar ist und einen einzigartigen Beitrag zur Kollektion oder Kampagne leistet. Ich möchte Werke schaffen, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch eine Geschichte erzählen.

Was hat Sie dazu bewegt, Ihre Werke im Amàre Beach Hotel Marbella auszustellen?

Mich hat die Verbindung des Amàre Beach Hotel Marbella mit dem Mittelmeer fasziniert – sowohl in seiner Essenz als auch in seiner Ästhetik. Das Hotel ist nicht nur ein luxuriöser Ort, sondern bietet auch eine entspannte Atmosphäre, die perfekt zu meiner künstlerischen Philosophie passt.

Ich glaube, dass die Umgebung, das besondere Licht und die Nähe zum Meer eine besondere visuelle Verbindung ermöglichen.

Zudem habe ich eine enge Verbindung zu Marbella. Ich schätze die Mischung aus Tradition und Moderne, die die Stadt ausmacht. Für mich ist es ein vertrauter Ort, der meine Art zu kreieren beeinflusst hat.

Derzeit präsentieren Sie Destructive Beauty in diesem Hotel. Was kann das Publikum von dieser Ausstellung erwarten, und wie glauben Sie, dass sie die Besucher beeinflussen wird?

Ich hoffe, dass die Ausstellung eine fesselnde und hypnotische Erfahrung schafft, die den Betrachter dazu anregt, über die Bedeutung von Schönheit nachzudenken – aus einer Perspektive der Freiheit.

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